Pechstraehne nimmt kein Ende

Bei der Rallye Litermont rund um Saarwellingen im Saarland war es unser festes Anliegen gewesen, einmal eine Rallye von Anfang bis zum Ende problemlos durchzufahren. Insbesondere Sebastian wollte sich nur auf sich konzentrieren und nichts von unseren 15 Gegnern in der Division 3 wissen. Keine Zeiten, keine Rückstände und keine Ausfälle - nur wir zwei und der Golf als Einheit. Ich hielt es zu diesem Zeitpunkt der Saison für die richtige Strategie. Nicht nur weil die Wertungsprüfungen (WPs) höchst anspruchsvoll und unheimlich schnell waren, sondern auch, um etwas den Druck von Sebastians Schultern zu nehmen. Das war der Plan.

Dieser Plan berücksichtigte allerdings nicht die Möglichkeit eines technischen Ausfalls. Dazu gab es auch keinen Anlass, denn bisher lief der Golf immer zuverlässig. In diversen Nachschichten gelingt es Sebastian immer wieder ein perfekt vorbereitetes Auto an den Start zu bringen. Alles wird doppelt und dreifach überprüft, erst recht, wenn die Rallye 700 km von der Heimat enfernt liegt. Und doch ist man nie davor gefeit durch ein technisches K.O. einfach auf der Strecke liegenzubleiben.

Es ereilte uns bereits nach 3 km der ersten WP. Auf einem Schotterstück im Wald gab es urplötzlich keinen Vortrieb mehr, der Motor ging aus und ließ sich nicht mehr starten. Die erste Diagnose: kapitaler Motorschaden. Möglicherweise ein Folgeschaden von der letzten Rallye in Niedersachsen, als sich Sebastian einmal verschaltete. Aber das läßt sich wohl nicht mehr genau rekonstruieren. Enttäuscht und frustriert, reisten wir wieder ab.

Der Motor geht morgen nach Liechtenstein zum VW Motorenspezialist Lehmann und wird dort komplett auseinandergenommen. Drücken sie uns die Daumen, dass sich der Schaden in Grenzen hält und unsere Saison an dieser Stelle noch nicht beendet ist.